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51
Sie wählten dazu das Fest der Panathenäen, bei denen Jeder bewaffnet
erscheinen durfte. Als Hippias den Festzug ordnete, näherten sie sich
ihm mit Dolchen; aber da er sich gerade mit einem Andern der Ver-
schworenen besprach, glaubten sie ihr Vorhaben verrathen, wandten sich
ab vom Hippias, und suchten den Hipparch auf. Sie trafen ihn, und
stachen ihn nieder. Der verdienten Strafe des Mordes entgingen sie
nicht; Harmodios siel gleich unter den Streichen der Wache; Aristo-
geiton wurde aufgefangen und unter Martern hingerichtet. Hippias
regierte noch 3 Jahre, aber mit blutiger Strenge, indem er jeden Ver-
dächtigen hinrichten ließ. Das unzufriedene Volk sehnte sich nach
Befreiung, und suchte Hülfe bei der mächtigen Familie der Alkmäo-
niden, die früher vertrieben worden war, und jetzt in Macedonie»
lebte. Sie ergriff mit Begierde die Gelegenheit zur Rückkehr, verband
sich mit den Spartanern; beide sielen in Attika ein, und zwangen die
Parthei des Hippias, sich in die Burg einzuschließen, wo sie nun be-
lagert wurde. Eines Tages wollte Hippias seine Kinder heimlich ins
Ausland schaffen; aber sie wurden aufgefangen. Der zärtliche Vater»
erbot sich, wenn man ihm die Kinder zurückgäbe, Athen zu verlassen.
Das ging man gern ein; Hippias ging an den Hof des Königs von
Persien, und Athen erhielt seine Freiheit wieder (5lw). Sogleich er-
neuerte sich der alte Partheienkampf, aus dem zuletzt die Familie der
Alkmäoniden siegreich hervorging. Kleisthenes, das Haupt dersel-
den, herrschte nun in Athen unter republikanischen Formen, während
Hippias am persischen Hofe sich bemühte, durch Einfluß des Perser-
königs in sein Vaterland zurückgeführt zu werden. Um diese Zeit
wurde in Athen das Scherbengericht (Ostrakismos) eingeführt.
Jährlich an einem bestimmten Tage wurde berathschlagt, ob irgend
ein Bürger durch sein Ansehen dem Staate gefährlich werden könnte.
Wenn sich erwies, daß solche Bürger vorhanden wären, so wurde
das Volk aufgefordert, den Namen eines solchen auf eine Scherbe zu
schreiben, und der, welchen die meisten Stimmen trafen, wurde auf
10 Jahre verbannt.
7. Die Römer.
(Etrusker. Alba longa. Erbauung Roms 754. Romulus. Numa Pompilius.
Tullus Hostilius. Ankus Martius. Lucius Tarquin. Servius Tullius. Lucius
Larquin der Jüngere. Vertreibung der Könige 510.)
Zu der Zeit, als die Griechen eifrig beschäftigt waren, ihre Ver-
fassungen zu ordnen, als Lykurg seine Gesetze gab, wußte man von
Italien noch so gut wie nichts. Zwar lebte schon vor grauen Jahren
im heutigen Toskana ein Volk, die Etrurier oder Etrusker, welches
4*
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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Extrahierte Personennamen: Kleisthenes Romulus Numa_Pompilius Ankus_Martius Lucius_Tarquin Servius_Tullius Lucius
schon einige Kultur gehabt zu haben scheint; *) aber diese scheint nicht
bedeutend gewesen zu seyn, da die umwohnenden Völker ganz roh blieben.
Die früheste Geschichte Roms ist Sageugeschichte, die aber
ohne Zweifel eine historische Grundlage hat, die indessen nicht mit
Gewißheit ermittelt werden kann; also Wahrheit und Dichtung mit
einander vermengt.
Als Troja zerstört wurde, rettete sich ein vornehmer Trojaner,
Aeneas, aus der brennenden Stadt, trug seinen alten gelahmten
Vater Anchises auf den Schultern fort, und führte sein Söhnchen
As kan mit sich. Nach vielen Schicksalen und Gefahren kam er
nach Mittelitalieu, in die Nahe des nachherigen Roms. Hier baute
Askan (Anchises und Aeneas waren indessen gestorben) eine Stadt,
Alba longa.
In dieser Stadt lebten etwa 109 Jahre nach Lykurg zwei
Brüder, Numitor und Amulius, die zugleich regierten. Aber
Amulius stieß seinen Bruder vom Throne, und ließ ihn zwar am
Leben, mordete aber dessen Sohn, und machte die Tochter, Rhea
Silvia, zu einer Vestalin, d. i. Priestcrin der Göttin Vesta, als
welche sie nie heirattzen durfte. So hoffte Amulius verhindert zu ha-
den, daß kein Racher für den Numitor aufstande. Aber die Vorsehung
wollte es anders. Jene Vestalin verband sich insgeheim mit einem
Manne, und zwar, wie sie zu ihrer Entschuldigung sagte, mit dem
Gotte Mars, und bekam Zwillinge. Sogleich ließ Amulius die Rhea
Silvia ins Wasser stürzen, die Neugebornen aber in eine Wanne legen,'
und nach dem Flusse, der Tiber, die unfern floß, tragen, damit sie
darin umkommen sollten. Dennoch wurden sie, wie einst Moses, glück-
lich erhalten. Der Strom war gerade ausgetreten; die Wanne blieb
an einem wilden Feigenbäume, den man noch lange nachher zeigte,
hangen, und kam, nachdem das Wasser ziemlich abgelaufen war, auf
dem Trocknen zu stehen. Eine Wölfin, erzählt die Sage, habe sie ge-
funden, aber nicht gefressen, sondern gesaugt, bis der Oberhirt des
Königs, Faustulus, die Kinder fand, und zu seiner Frau, Acca Lau-
rentia, brachte, welche sie mitleidig als ihre Kinder aufzog, und den
einen Romulus, den andern Remus nannte. Als die Knaben
herangewachsen waren, thaten sie sich vor den Andern durch Muttz
und Geschicklichkeit hervor, und trieben Viehzucht und Jagd gleich den
Andern. Endlich wurde .ihre Abkunft durch einen Zufall entdeckt. Es
entstand zwischen ihnen und den Hirten des Numitor ein Streit über
°) Wir haben noch von den Etruricrn eine Menge schöngefornitcr Vasen
(Gefäße) übrig, welche man nach und nach beim Graben in der Erde fand. Sie
sind so zierlich und geschmackvoll, daß man allerdings auf einige Kultur des Volks
schließen kann, wenn sie nicht vielleicht griechischen Ursprungs waren.
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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54
Rom gemacht, so wäre dies gewiß verloren gewesen; aber sie kamen
einzeln angezogen, und wurden so von den kriegerischen Jünglingen
besiegt. Jetzt aber erschienen die Sabiner, die stärksten unter allen,
angesührt von ihrem Könige Titus Latius, und schon waren die
Römer beim ersten Anlaufe zurückgedrängt, und rüsteten sich zu einem
zweiten Kampfe, als die Frauen, die indessen ihre Männer und die
neue Wirtschaft liebgewonnen hatten, sich erboten, Friede zu stiften.
Sie zogen in Trauerkleidern hinaus ins Lager der Sabiner, und be-
wogen diese wirklich, sich mit den Römern zu versöhnen. In der
That schien Rom schon damals bestimmt zu seyn, eine große, mäch-
tige Stadt zu werden; denn schon unter Romulus nahm es durch eine
Reihe glücklicher Umstände sichtlich an Umfang zu. Die ersten Römer
Hatten nur einen Hügel, den Palatin, bebaut; die Sabiner verließen
rinn ihre Städte, und bauten sich neben den Römern auf zwei andern
Hügeln, dem Capitolin und Quirinal, an. Die Römer, deren
erster König nun Romulus war, hatten solchen Geschmack am Kriege
gefunden, daß sie mehrere der benachbarten Völker bekriegten, und
zwar immer mit solchem Erfolge, daß sie nach jedem Kriege mächtiger
und gefürchteter wurden. Es ist nicht zu leugnen, daß Romulus zum
Herrschen ganz geeignet war. Seine Einrichtungen waren vernünftig,
und haben sich daher zum Theil so lange erhalten, als das römische
Reich währte. Er errichtete einen Senat aus 100 der angesehensten
Männer, der nach der Vereinigung mit den Sabinern durch 100 aus
diesem Volke vermehrt wurde, und theilte das Volk in Patricier
oder Vornehme und in Plebejer oder Gemeine. Romulus starb
plötzlich; ob ihn der Blitz erschlagen habe, wie die Sage ging, oder
ob rnan ihn im Senate heimlich ermordet habe, ist nicht auszumachen.
Jetzt wollten die Senatoren das Königthum abschaffen, und
selbst die Regierung führen. Aber das Volk war damit unzufrieden,
und verlangte einen neuen König. Der Senat gab nach, und wählte
den durch Milde unv Weisheit ausgezeichneten Sabiner, Numa
Pompilius (715 -673). So kriegerisch Romulus gewesen war, so
friedlich war er, und wahrlich, eines solchen frommen Königs bedurf-
ten die wilden Römer, um ihre Wildheit durch die Scheu vor den
strafenden Göttern zu zügeln. Als er zuerst nach Nom kam — er
hatte bisher in der benachbarten Stadt Cures gewohnt — wollte er
nicht eher König heißen, bis er, auf dem Tempelhügel stehend, die
Götterzeichen empfangen hätte, ob die Götter sseine Krönung gut hießen
oder nicht. Dann machte er viele religiöse Einrichtungen, baute neue
Tempel, führte neue Priesterklassen ein, und ließ vor jeder feierlichen
gottesdienstlichen Handlung Herolde durch die Straßen gehen, um den
Einwohnern anzuzeigen, daß sie so lange ihre irdischen Geschäfte ruhen
lassen, und sich still verhalten sollten. Den Gottesdienst der Vesta,
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Extrahierte Personennamen: Titus_Latius Romulus Romulus Romulus Numa
Pompilius
55
der schon früher in Alba longa gewesen war, verpflanzte er nach Rom,
und bestimmte vestalische Jungfrauen, welche das heilige, auf dem
Altar brennende Feuer der Vesta beständig brennend erhalten mußten;
denn so wie der He«rd jedes Hauses der Sitz der Häuslichkeit war,
so sollte der Altar der Vesta ein Sinnbild der Eintracht der Römer
seyn. Ließ eine Vestalin das Feuer erlöschen, so wurde sie mit harten
Schlägen gezüchtigt, und ließ sie sich gar beigehen, eine heimliche Ehe
zu vollziehen, so wurde sie lebendig begraben, ein Fall, der mehrere
Male vorgekommen ist. Auch verbesserte Numa den Elender, der bis-
her nur 10 Monate gehabt fyatte, vom März bis December. Er aber
fügte noch den Januar und Februar hinzu, und machte jenen zum
ersten, diesen zum letzten Monate. Diesem hängte man daher auch
den Schalttag an, und als einige hundert Jahre später der Februar
die zweite Stelle erhielt, behielt man die Gewohnheit bei, die sich bis
auf unsere Zeit erhalten hat. Numa regierte 43 Jahre zum Segen
des neuen Staates, und machte dann wieder einem kriegerischen Könige
Platz, dem
- Tullus Hostilius (673 — 641). Sogleich begannen wieder
die Kriege mit den Nachbarvölkern, zunächst mit den Albanern, den
Einwohnern von Alba longa. Beide Völker zogen gegen einander,
und schon sollte der blutige Kampf beginnen, als der Albanerkönig
Mettus Fuffetius den Vorschlag machte, die Entscheidung dem
Kampfe einzelner Männer aus dem Heere zu überlassen. Dasjenige
Volk, dessen Verfechter unterlägen, sollte dem andern gehorchen. Zu-
fälligerweise befanden sich in jedem Heere 3 Brüder; Horatier hießen
die Römer, Curiatier die Albaner. Anfangs schien sich das Glück
für die Albaner zu erklären. Zwei Horatier sielen, und die 3 Curiatier
lebten noch, obgleich alle drei leichter und schwerer verwundet waren.
Da ergriff der noch lebende Horatier die Flucht, und die drei Curiatier
folgten ihm mit ungleicher Geschwindigkeit nach, wie es jedem seine
Wunde erlaubte. Schon frohlockten die Albaner; da wandte sich der
Römer plötzlich um, stürzte auf den ihm nächsten Feind los, und durch-
bohrte ihn; eben so den zweiten, und endlich auch den dritten. Die
Albaner mußten sich für besiegt bekennen, und der glückliche Sieger
hielt, die Waffen der besiegten Feinde tragend, seinen feierlichen Ein-
zug in Nom. Alles jauchzte ihm entgegen; nur eine Traurige sah
man unter dem dichten Haufen, seine Schwester. Sie war die Ver-
lobte des einen getödteten Curiatiers, und erblickte nun in den Hän- -
den ihres Bruders das blutige Kleid ihres Geliebten, welches sie selbst -
gearbeitet hatte. Sie überhäufte ihren Bruder mit Vorwürfen, dieser
aber, ergrimmt, daß ihr Schmerz über den Tod des Geliebten größer
sey, als die Freude über den Sieg des Vaterlandes, stieß ihr das
Schwert in die Brust. Was sollte nun mit dem Mörder geschehen?
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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f
(50
nun an der Küste Italiens ans Land stiegen, stellte er sich, als wenn
er zu Boden siele, und küßte die Erde, welche die gemeinschaftliche
Mutter aller Menschen ist, während der, welcher das Lo»s gezogen
hatte, zur Mutter lief, und sie küßte. — Tarquin ließ auf dem Ca-
pitol — so hieß einer der Berge mitten in Nom — einen schönen
Tempel dem Jupiter, der Juno und der Minerva zu Ehren bauen.
In demselben wurden die sibyllinischen Bücher aufbewahrt. Es
kam nämlich einst ein altes Weib zu Tarquin, und bot ihm 9 große
Bücher zum Kauf an. Da sie eine bedeutende Summe dafür ver-
langte, so wies er sie ab. Sie aber warf 3 davon in das daneben
lodernde Kaminfeuer. „Willst du," fragte sie dann, „die6 noch übri-
gen für denselben Preis?" — „Wo denkst du hin?" antwortete Tar-
quin: „wenn mir die Summe für alle 9 zu hoch war, so werde ich
sie doch nicht für die 6 geben!" — Die Frau warf wieder 3 ins
Feuer, und wiederholte ihre Frage zum dritten Male. Da wurde der
König stutzig. Er ließ seine Wahrsager um Rath fragen, und diese
riethen ihm, die drei Bücher ja für jeden Preis zu kaufen; sie ent-
hielten die herrlichsten Weissagungen. Diese Bücher wurden sibylli- N
nische genannt, weil darin die Phrophezeihungen derjenigen alten
Frauen, die man für Wahrsagerinnen hielt, und Sibyllen nannte,
standen. Da nun die Römer, wie alle unwissende Völker, sehr aber-
gläubisch waren, so hatten solche Bücher großen Werth für sie, und
bei jeder mißlichen Lage des Staats wurden sie von den Priestern,
denen sie anvertraut waren, zu Rathe gezogen. 409 Jahre später
sind sie verbrannt.
Tarquin hatte sich durch sein tyrannisches Betragen so verhaßt
gemacht, daß die Römer sich nach Erlösung sehnten. Alle waren schon
zu einer Empörung geneigt, als ein Vorfall die Verschwörung zur
Ausführung brachte. Der König belagerte gerade die Stadt Ardba
in der Nähe Roms. Als er eines Abends mit seinen Söhnen und
mehreren Anführern in seinem Zelte müßig saß, kam die Rede unter
andern auch auf ihre Frauen. Jeder rühmte die Seinige als die beste.
„Wozu der Streit?" rief einer der Anführer, Tarquinius Colla-
tin, ein Verwandter des Königs; „laßt uns noch heute Abend un-
sere Frauen überraschen! Wir wollen sehen, welche sich am würdigsten
beschäftigt." Der Vorschlag fand Beifall. Augenblicklich saßen sie zu
Pferde, unv sprengten nach Rom. Im Palaste des Königs fanden
sie die Frauen der Prinzen nichts als Eitelkeiten treiben; sie putzten,
salbten, schminkten sich. Dann führte sie Collatin nach Collatia zu
seiner Frau, der häuslichen Lucretia, die, von ihren Mägden um-
geben, bei der Arbeit getroffen wurde. Collatin triumphirte; die Prin-
zen ärgerten sich, und einer von ihnen, Sextus, dachte auf Rache.
Einige Zeit darauf klopfte eines Abends Sextus an das Haus der
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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61
Lucretia, und bat um Aufnahme. Sie konnte ihm, ihrem Verwandten,
die Bitte nicht abschlageu; aber während der Nacht überfiel und miß-
hmrdekte er sie. Lucretia war außer sich über diesen Schimpf. Boten
mußten eilends ihren Mann und ihren Vater holen. Sie kamen,
und brachten noch einige Freunde, auch Brutus, mit. Da trat ihnen
Lucretia weinend entgegen, erzählte ihnen 'die erlittene Beschimpfung,
und flehte sie an, sie zu rächen. Alle verwünschten den Bösewicht,
der so schändlich die Gesetze der Gastfreundschaft verletzt habe, und
schwuren blutige Rache. „Ich danke euch," sprach Lucretia beruhigt,
„aber ich kann nicht länger leben; alle Frauen würden mich verhöh-
nen." In dem Augenblick fließ sie den bereit gehaltenen Dolch in ihr
Herz, und sank zu Boden. Brutus zog den blutigen Stahl aus ihrer
Brust, und rief mit funkelnden Augen: „Bei diesem reinen Blute,
und bei euch, ihr himmlischen Götter, schwöre ich dir, Tyrann, und
deinem ganzen lasterhaften Geschlechts blutige Rache." Nasch eilten
die Verschwornen zur Thar. Brutus warf nun die Larve der
Dummheit ab, und zeigte sich, wie er war. Er rief die Collatiner
auf dem Markt zusammen, erzählte ihnen, warum er sich verstellt,
welche Schandthat der Sohn des Königs begangen habe, und brachte
durch den Anblick der blutigen Leiche der Lucretia alle in Wuth. Sie
schwuren, der Herrschaft der verruchten Familie ein Ende zu machen.
Dann zog der ganze Haufen nach Rom. Auch hier versammelte
Brutus das Volk, zählte alle Gewaltthätigkeiten des Königs und
seiner Familie auf, und Alle stimmten ihm bei, nicht länger die Herr-
schaft des Tarquinius zu dulden. Während ein Haufen nach dem
Lager eilte, das Heer auch zum Abfalle zu bewegen, sprengte der
König, der durch sein Weib von dem Geschehenen unterrichtet wor-
den war, auf einem andern Wege nach Rom, um den Aufstand zu
dämpfen. Aber er fand die Thore bereits verschlossen, und die Römer
riefen ihm von den Mauern herab: „mit deiner Herrschaft ist es aus,
Tarquin! Suche dir ein anderes Reich!" — Knirschend kehrte er
zum Lager zurück; aber auch hier war schon die Empörung ausge-
brochen, und ihm blieb nichts als schleunige Flucht zu den Etruskern
übrig. Das geschah 5ï0 vor Christus.
Die Römer beschlossen nun einmüthig die Abschaffung der Kö-
nigswürde, und führten eine Republik ein. Der Senat sollte fort-
dauern, an der Spitze aber sollten zwei Consuln stehen, welche das
Volk jährlich aus den Patàiern wählen wollte. Brutus und Col-
la tin waren die ersten.
Brutus hatte bald Gelegenheit, zu zeigen, daß ihm das geliebte
Vaterland über alles gehe. Der vertriebene Tarquin nämlich hatte
unter dem Vorwände, sein zurückgelassenes Eigenttzum zu verlangen,
einige Gesandte in die Stadt geschickt, die mehrere junge Römer zu
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231
ihn zu ihr. Bei seinem Anblicke rang sie verzweiflungsvoll die Hände;
ihr Gewissen mochte ihr sagen, daß sie an dem Verderben des Antonius
Schuld sey. Unter tausend Liebkosungen starb er unter ihren Händen.
Jetzt zog Octavius in die Stadt ein, ließ Kleopatra gefangen nehmen,
eben als sie sich erstechen wollte, und sie genau bewachen. Er besuchte
sie selbst, und that recht freundlich zu ihr, um sie sicher zu machen;
denn er wollte sie in Rom als Gefangene im Triumphe aufführen.
Aber das schlaue Weib erfuhr das, und zwar, daß sie schon nach drei
Tagen eingeschifft werden sollte. -Sie beschloß daher zu sterben. Noch
einmal wallfahrtete sie zum Grabe ihres Antonius, warf sich weinend
auf seinen Sarg, bekränzte ihn mit Blumen, und eilte nun, zum
Sterben entschlossen, nach Hause. Hier ließ sie sich, unter Blumen
versteckt, in einem Korbe eine giftige Natter bringen, bat den Octa-
vius schriftlich, sie neben Antonius zu begraben, und ließ sich dann
in die Brust beißen. Octavius schickte, sobald er den Brief erhielt,
eilig zu ihr, aber der Bote fand sie schon todt, im königlichen Putze
auf ihrem Ruhebette ausgestreckt. So starb eine Frau, die so glücklich
hatte leben, und ihr Volk so glücklich machen können, wenn in ihrem
schönen Körper eine schönere Seele gewohnt hätte.
Vierte Periode.
Von der Schlacht bei Actium bis zum Untergange des abendländischen
Römerreichs, 31 vor Christus — 476 nach Christus.
28. Augustus und sein Haus. — Jesus Christus.
(Octavius als Augustus römischer Kaiser 30—14 n. Chr. Umfang des römischen
Reichs. Bezwingung der Asturer und Cantabrer. Jesus Christus Geburt. Rhä-
tier, Vindelicier und Noriker 35 — 15. Drusuö in Norddeulschland 12, 10 und 9.
Armin und Varus. Schlacht im Lcuroburger-Walde 9. Marobod und die
Markomannen. Unglückliche Ereigniffe in des Augustus Hauö. — Liberias,
14 — 37. Majcstatsverbrechen. Germanicus in Deutschland 14 — 16. Srjanus.
Liber auf Capreä. — Caligula 37 — 41. — Claudius 41 — 54. Messalina.
Narciffus und 'Pallas. Agrippina. — Nero 54 — 68).
Was mit Verbrechen beginnt, kann nur unglücklich enden. So
mit Octavian und seinem Hause, auf welchem der Fluch des Himmels
recht-sichtlich ruhte.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Antonius Antonius Antonius Christus Christus Augustus Jesus_Christus Augustus Jesus_Christus Armin Varus Augustus Claudius Agrippina Octavian
Extrahierte Ortsnamen: Rom Actium Norddeulschland Liberias Deutschland Caligula